Die Attert, der Fluss, der dem Naturpark seinen Namen gegeben hat, entspringt zwischen Thiaumont und Nobressart. Sie durchquert die Gemeinde von Westen nach Osten, überquert anschließend die belgisch-luxemburgische Grenze und mündet schließlich in die Alzette, dann in die Sauer, in die Mosel und schließlich in den Rhein. Die Attert und ihre zahlreichen Zuflüsse bilden ein bedeutendes ökologisches Netzwerk aus Fließgewässern, Feuchtgebieten, Auwäldern, Hecken und Ufergehölzen entlang von Bächen und Flussufern.

Zwischen Arlon und Martelange gelegen, nimmt das Einzugsgebiet der Attert eine Übergangszone ein – zwischen dem ardennischen Boden des Anlierwaldes auf der einen Seite und den berühmten „Cuestas“ des lothringischen Landes auf der anderen. Diese Besonderheit ist mitverantwortlich für die außergewöhnliche natürliche Vielfalt des Gebiets. Es findet sich hier eine Mosaik unterschiedlicher Lebensräume, die auf die geologische Vielfalt des Untergrunds zurückzuführen ist: ehemalige Mergelgruben (zur Bodenverbesserung genutzte Lehmgruben), Mardellen (kleine Tümpel, die durch die Auslaugung von Kalkmergel entstanden sind), in denen Seggen und Binsen gedeihen; sowie Steinbrüche mit kalkhaltigen Trockenrasen, die durch ihren besonderen Boden eine bemerkenswerte und originelle Vegetation beherbergen.

Das Natura-2000-Gebiet des Attert-Einzugsgebiets erstreckt sich über große Teile des Flusslaufs sowie über einige seiner wichtigsten Zuflüsse: Nothomberbach, Metzerbach, Peternelsflass, Schleimbach und Lamicht. Dieses Natura-2000-Gebiet umfasst hauptsächlich die Heckenlandschaften des Atterttals, aber auch Auenwiesen, Mergelwiesen und Auwälder.

Bereits im Jahr 2001 wurde ein grenzüberschreitender, belgisch-luxemburgischer „Flussvertrag Attert-Kontrakt“ ins Leben gerufen. Er fördert eine nachhaltige Dynamik und die aktive Beteiligung aller Nutzer und Akteure mit dem Ziel eines ganzheitlichen Flussmanagements. Der Flussvertrag beinhaltet nicht nur eine Analyse und Reflexion über wasserbezogene Probleme und Umweltqualität, sondern bezieht auch Naturschutz, Raumplanung, Tourismus und Kulturerbe mit ein.

Seit dem Zusammenschluss der drei Außenstellen zu einem gemeinsamen Flussvertrag im Jahr 2014 besteht die Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Flussvertrag weiter, wodurch bestehende und neue grenzüberschreitende Projekte fortgeführt und entwickelt werden konnten.